Global Breakfast mit Pastorin Izani Bruch

Ökumenisches Frauenfrühstück ist gut besucht

Über zwanzig Frauen trafen sich Mittwochvormittag zum Frühstück in den Räumen des Vereins für internationale Jugendarbeit (vij). Die Evangelischen Frauen in Württemberg haben gemeinsam mit dem YWCA und dem DiMOE an der internationalen Ökumene Interessierte eingeladen.  
Bei diesem Global Breakfast berichtete Pastorin Izani Bruch über die Situation der Frauen in Chile. Sie stammt ursprünglich aus Brasilien, lebt und arbeitet seit 25 Jahren in Chile, seit 15 Jahren als Gemeindepfarrerin, zuletzt als Bischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Chile.  Es sei eine kleine Kirche. Trotzdem hat ihr Einsatz für Menschenrechte, ihre prophetische Stimme während der Militärdiktatur und in jüngster Zeit ihr klares Bekenntnis zu Geschlechtergerechtigkeit auch im Blick auf kirchliche Leitungsstrukturen ihr viel Aufmerksamkeit verschafft.
Wachsende Gewalt gegen Frauen ist tägliche Realität in Chile wie auch auf dem gesamten lateinamerikanischen Kontinent. So seien im vergangenen Jahr 70 Frauen von ihren Ex-Partnern ermordet worden. Zeichen für die männliche Dominanz sind die Versuche, durch angebliches Fehlverhalten von den betroffenen Mädchen und Frauen Vergewaltigungen und Femizide zu echtfertigen. Diese Dominanz manifestiert sich in allen Bereichen der Gesellschaft, der Kirche und der Familie. Dass unsichtbare, subtile Gewalt in Form von geringerem Lohn, höherer Arbeitsbelastung nicht nur ein lateinamerikanisches, sondern ein weltweites Problem ist, bestätigten die anwesenden Frauen spontan.
Mit Karrieren von einzelnen herausragenden Frauen wie der Präsidentin Chiles Michelle Bachelet verzeichnete Chile in der Vergangenheit Fortschritte. Dennoch haben die Frauen in Chile noch einen weiten Weg zurückzulegen.