Spende muss Spende bleiben

Die Evangelischen Frauen in Deutschland lehnen Widerspruchslösung ab

Hannover, am 15. Januar 2020
PRESSEMITTEILUNG der Evangelischen Frauen in Deutschland

Am Donnerstag, 16.1., soll im Bundestag über eine mögliche Gesetzesänderung bei der Regelung
von Organspenden entschieden werden. Im Fokus steht die sogenannte
Widerspruchslösung, der zufolge alle Personen, die zu Lebzeiten nicht widersprechen, im
Falle eines Hirntodes automatisch zu Organspenderinnen werden.

Dies lehnen die Evangelischen Frauen in Deutschland entschieden ab. „Dieser
Gesetzentwurf stellt einen Paradigmenwechsel dar – und eine Pervertierung des Spende-
Gedankens“, so die Vorsitzende des Bundesverbands, Susanne Kahl-Passoth. Sie betont:
„Definitionsgemäße Voraussetzung einer Spende ist Freiwilligkeit. Und eben diese wird
durch die Widerspruchslösung abgeschafft, die den Gedanken einer Art ‚Sozialpflichtigkeit‘
des hirntoten menschlichen Körpers beinhaltet.“

„Spende muss Spende bleiben. Niemand hat ein Recht auf die Organe eines anderen
Menschen!“ bekräftigt die stellvertretenden EFiD-Vorsitzende und Vorsitzende der Konferenz
für Diakonie und Entwicklung, Angelika Weigt-Blätgen. „Menschen haben das Recht auf
umfassende Information und darauf, selbst zu entscheiden. Und sie haben das Recht auf
Zweifel und Nicht-Entscheidung – dieses wird ihnen durch die Widerspruchslösung
genommen.“ so Weigt-Blätgen weiter.

Die Evangelischen Frauen in Deutschland fordern seit Jahren umfassende Informationen
zum Thema Organspende und haben einen „Anderen Organspendeausweis“ konzipiert, der
nuancierte Entscheidungsmöglichkeiten bietet (http://organspende-entscheide-ich.de).

Evangelische Frauen in Deutschland e.V.
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