10 Tipps, wie wir Engagierte zeitgemäß gewinnen

Konvent der Gemeindediakon*innen

Die gemeindliche Frauenarbeit wäre ohne die vielen ehrenamtlich engagierten Frauen undenkbar. Beim Konvent der Gemeindediakon*innen am 16.10.2019 brachte Prof. Dr. Paul-Stefan Roß von der Dualen Hochschule Baden Württemberg mit den Ergebnisse seiner Forschung zum aktuellen Ehrenamt neue Impulse. In seinem Vortrag „Unterwegs zum Engagement 4.0?! - Das Engagement im Wandel - ein Überblick“ wurde deutlich: Es gibt sie, die Menschen, die sich gern engagieren und die ihre Zeit zum Mitgestalten einsetzen. Immer noch!  Allerdings bieten sie etwas anderes an, als die Engagierten der vorherigen Generation. Die neue Generation Engagierter bringt sich dann gern ein, wenn der zeitliche Rahmen überschaubar bleibt, wenn sie keine Leitungsfunktionen übernehmen muss und wenn sie selbstbestimmt und selbstorganisiert bleibt. Feste Organisationsstrukturen schrecken eher ab.

Abschließend hat Prof. Dr. Paul-Stefan Roß es mit zehn Tipps, die wir hier gern teilen, auf den Punkt gebracht:

10 Tipps für Traditions-Organisationen, die (auch heute noch) Engagierte gewinnen und binden möchten:

  1. Aufhören zu jammern über das, was früher mal war und heute nicht mehr ist.
  2. Respekt haben vor der Situation, wie sie heute ist - und v.a. vor den Menschen, wie sie heute sind.
  3. Aufhören, den eigenen Weg in die Bedeutungslosigkeit bzw. den eigenen Untergang zu beklagen.
  4. Nicht versuchen, andere Menschen zu ändern. Sondern, wenn man schon etwas ändern will, dann die eigenen Vorstellungen und die eignen Strukturen.
  5. Eine aktive, positiv gestimmte Abschiedskultur entwickeln für Engagementfelder, die einmal ihre Zeit hatten, sich aber heute überlebt haben.
  6. Sich darin üben, Ziele und Mittel voneinander zu unterscheiden – und sich auf die Ziele besinnen, statt sich an (ggf. nicht mehr zeitgemäßen und zielführenden) Mitteln fest zu beißen.
  7. Gedanklich ab und an die Dinge auf den Kopf stellen: (Fast) nichts muss so sein, wie es gerade ist – (fast) alles kann auch ganz anders sein.
  8. Sich freuen an dem, was da ist – statt zu klagen über das, was vermeintlich auch noch da sein könnte, müsste, sollte; d.h. das, was da ist, würdigen – statt es als ‚zu wenig‘ herabzu-würdigen.
  9. Die kleinen Schritte nicht gering schätzen vor dem Hintergrund großer Ziele.
  10. Nie etwas für andere planen und entwickeln, sondern nur mit ihnen; d.h. sie aktiv einbeziehen.