Wir trauern um Frau Traute Peters

Nachruf auf die frühere Geschäftsführerin der FrauenArbeit

Wir nehmen Abschied von Traute Peters, die am 26.12.2020 im Alter von 83 Jahren verstorben ist. 
Von 1972 bis 1999 war sie Geschäftsführerin der FrauenArbeit, einer Vorgängerorganisation der Evangelischen Frauen in Württemberg.

Traute Peters wurde 1937 in Marienburg geboren. Nach Flucht und Internierungslagern kam sie 1948 nach Württemberg, war Heim- und Pflegekind. Sie arbeitete als Heimerzieherin und Pfarrhaushälterin, bis sie 1972 als Geschäftsführerin der FrauenArbeit die Nachfolge von Hilde Wiedenhöfer antrat.
Traute Peters begleitete in 27 Dienstjahren drei ehrenamtliche Vorsitzende: Hildegard Leuze, Erika Stöffler und Gertrud Hahn. Neue Bildungsinitiativen wie die Bildungswochen für nichtberufstätige junge Mütter oder die Integrationsarbeit mit griechischen Frauen gehörten ebenso in ihre Dienstzeit wie die Debatte um Schwangerschaftsabbruch und Konfliktberatung oder die laufende Positionsbestimmung beider württembergischer Frauenorganisationen. 
Traute Peters war ausgehend von der FrauenArbeit unermüdlich engagiert. Sie unterstützte die Kirchentagsbewegung als Ausdruck einer kritischen Kirchenbasis und die Zusammenarbeit mit den jüdischen Verbandsfrauen der WIZO Gruppe Württemberg e. V.. 
2012 wurde sie mit der Otto-Hirsch-Medaille ausgezeichnet. Ihre friedenspolitische Verantwortung wurde auch in aktuellen Fragestellen sichtbar. Sie engagierte sich  in der Peace People-Bewegung im Nordirlandkonflikt, in der Frauenfriedensbewegung im Kalten Krieg oder im Kampf gegen Vergewaltigung als Kriegswaffe im Jugoslawienkonflikt.

Für Traute Peters war Arbeit ihr Leben: Sie stand für ihre Überzeugungen ein, scheute keine Konflikte und akzeptierte kein Wegducken. Wir haben mit ihr eine außergewöhnliche Frau verloren, die die Arbeit der Evangelischen Frauen in Württemberg bis zu ihrem Tod interessiert begleitet hat. Wir sind in Gedanken bei jenen, die sie in den letzten Jahren auf so bemerkenswerte Weise begleitet haben.
Hier ein Filmbeitrag des Kirchenfernsehen aus dem Jahr 2014:  "Was nicht zur Tat wird, hat keinen Wert" ist das Lebensmotto von Traute Peters. Am 2. Februar 2012 wurde sie mit der Otto-Hirsch-Medaille geehrt. Damit würdigt die Stadt Stuttgart gemeinsam mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und der Israelitischen Religions- gemeinschaft jährlich Persönlichkeiten, die sich für die christlich-jüdische Verständigung engagieren." www.youtube.com/watch
Das Bild zeigt Traute Peters.
Dina Maria Dierssen, Geschäftsführerin EFW