100 Jahre Frauenwahlrecht

Forderungen im Landtag an den Landtag


24.01.2019

Mit der gelungenen Veranstaltung „Frauengedöns und Herrengedeck“ zu 100 Jahre Frauenwahlrecht ergab sich die Gelegenheit für fast 800 Frauen, gemeinsam im Landtag zu feiern und zu fordernd. Die wichtigste Forderung dabei: das Verfassungsgebot auf gleiche Chancen muss endlich eingelöst werden! Mit einem Mischung aus Vorträgen, Diskussionen, Musik und der Conmedia würdigte der Landtag von Baden-Württemberg am Samstag, den 12. Januar 2019, das Ereignis „100 Jahre Frauenwahlrecht in Württemberg“. Der Landesfrauenrat, der Verein Frauen und Geschichte sowie die Studierenden der Hochschule der Medien gestalteten diesen Jahrestag. Die Reden kamen von Doris König, Richterin am Bundesverfassungsgericht, sowie Professorin Sylvia Schraut, Vorsitzende des Vereins Frauen und Geschichte. Grußworte lieferten Charlotte Schneidewind-Hartnagel, LFR, Susanne Asche, Frauen und Geschichte,  und die Landtagspräsidentin Muhterem Aras. Frau Aras betonte: „Vor 100 Jahren überwand die Demokratie ihren Geburtsfehler: Den Ausschluss der Frauen aus der Politik“. Die Bedeutung des Tages benannte sie so: „Heute geht es um nicht weniger als die Einlösung des Verfassungsversprechens auf Gleichberechtigung und die Beseitigung bestehender Nachteile.“ Ein Ausschnitt aus dem Grußwort der ersten Vorsitzenden des Landesfrauenrats Charlotte Schneidewind-Hartnagel gibt die Stimmung und erlebte Gemeinschaft der Tages wieder:
"Antifeministische und frauenfeindliche Kräfte gewinnen im politischen und öffentlichen Raum an Einfluss. Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, antidemokratisches und rechtsextremes Denken haben in der Mitte der Gesellschaft Fuß gefasst. Dagegen müssen wir aufstehen. Denn Frauenrechte und Demokratie sind unteilbar miteinander verbunden.
Damit uns das gelingt, brauchen wir alle: wir brauchen die Hauptamtlichen und die Ehrenamtlichen; wir brauchen die, die auf Podien stehen und die, die im Stillen forschen. Wir brauchen die Utopist*innen, die alles und die Realist*innen, die wenigstens ein bisschen besser machen wollen. Wir brauchen die, die die Geduld haben mit extrem Andersdenkenden zu diskutieren und die, die auf die Straße gehen. Wir brauchen die, die Gesetzesänderungen einfordern und die, die Gesetzesänderungen machen.
Unsere Solidarität geht dabei nicht nur über Ländergrenzen, über Herkunft und über Geschlecht hinaus sondern auch über die Zeit. Heute und mit dieser Veranstaltung im Landtag zeigen wir unsere Solidarität mit den Frauen, die uns vor 100 Jahren den Weg bereitet haben und wir bieten unsere Solidarität all denjenigen an, die sich auch in Zukunft für Gleichberechtigung und Vielfalt einsetzen werden und damit die Voraussetzungen für eine offene, plurale und solidarische Gesellschaft schaffen." Ein Video des Festakts finden Sie <link https: www.landtag-bw.de home mediathek videos external-link-new-window internal link in current>hier.