Thema

Frauen und Alter //


Wir Frauen und unser Alter – das ist ein Thema für sich. Viele Fragen und Ängste beschäftigen uns, wenn wir älter werden: bin ich noch schön, auch mit Falten? Benehme ich mich auch „meinem Alter entsprechend“? Werde ich noch gebraucht? Wer wird da sein, wenn ich Hilfe brauche? 


Frauen repräsentieren in großem Umfang den pflegerischen Sektor. Das trifft sowohl auf die Hauptberuflichen in häuslicher und stationärer Pflege zu, als auch auf die privat pflegenden Frauen. Frauen als allein Pflegende ist in der heutigen (Berufs-)Welt kein zukunftsfähiges Modell. Staat und Unternehmen müssen in einer Gesellschaft mit immer weniger jungen Menschen und Kindern und zugleich immer mehr älteren Menschen neue Wohn- und Betreuungsmodelle finden und nutzen. Die stereotype Praxis von hilflosen Alten und pflegenden Töchtern trägt nicht mehr. Andere Optionen gibt es bereits, so finden zum Beispiel alte Menschen in alternativen Wohnmodellen Gesellschaft und erfahren Unterstützung, können aber ebenfalls Hilfe sein.
Wir setzten uns für ein Umdenken in Bezug auf Alter und Fähigkeiten ein. Zusätzlich sind Politik und Unternehmen aufgefordert, ein System der Versorgung zu entwickeln, dass den sich verändernden gesellschaftlichen Lebensbedingungen von Familien und Frauen Rechnung trägt.

Literaturempfehlungen

Wen kümmern die Alten? Auf dem Weg in eine sorgende Gesellschaft

Thomas Klie, Bonn, bpb, 2014.
Thomas Klie macht eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation in der Pflege und der Bedarfe von alten Menschen. Er zeichnet Probleme unseres Systems auf und fordert Reformen, bietet aber auch Alternativen und stellt Modellprojekte vor, die zukunftsweisend sind. Sein Weg der Zukunft lautet „Caring Communities“, also eine sich sorgende Gesellschaft.

In guten wie in schlechten Tagen. Konfliktfelder in der häuslichen Pflege

Katharina Gröning, Anne-Christin Kunstmann und Elisabeth Rensing:, Frankfurt am Main, Mabuse-Verlag, 2004.
Pflege in der Familie ist heute zumeist Frauenaufgabe und als solche für die Verantwortlichen kaum zu tragen. Die vorgeschlagene Alternative ist eine Umverteilung der Pflegeverantwortung auf viel Schultern – die Pflege der Angehörigen als Familienprojekt.

Pflegegeschichten. Pflegende Angehörige schildern ihre Erfahrungen

Katharina Gröning, Anne-Christin Kunstmann, Elisabeth Rensing und Bianca Röwekamp (Hrsg.), Frankfurt am Main, Mabuse-Verlag, 2012.
In verschiedenen persönlichen (Erfahrungs)berichten werden Chancen, Gewinne aber auch Herausforderungen und Belastungen, die bei der Pflege Angehöriger auf die Pflegenden zukommen, thematisiert. Angehörige zu pflegen wird sehr unterschiedlich erlebt; davon zeugt dieses Buch.

Wie ältere Menschen leben, denken und sich engagieren

Generali Zukunftsfonds/Institut für Demoskopie Allensbach (Hrsg.),Generali Altersstudie 2013, Bonn, bpb, 2012.
Die Generali Altersstudie räumt mit überholten Klischees über alte Menschen auf. „Die Alten“ gibt es nicht, eine Vielfalt unterschiedlicher Lebensentwürfe werden praktiziert. Aber auch die Forderungen an Staat und Gesellschaft, im Alter für Unterstützung  zu sorgen, damit Selbstständigkeit erhalten bleibt werden in der Studie deutlich.

Weibliches Älterwerden – ein Thema für die Gemeindepädagogik

Larissa Seelbach, Hannover, LIT Verlag, 2016.
Larissa Seelbach greift auf, was gerade alternde Frauen viel beschäftigt – der (vermeintliche) Verlust der Schönheit, Alter als Verlusterfahrung auch des eigenen Werts und die sich mit dem Alter wandelnden Sinnsuche. Diese Themen können und sollten in die Gemeindepädagogik einfließen.


Mit Sicherheit alt werden

EFiD (Hrsg.): Arbeitshilfe zum Weitergeben. Hannover, Nr. 2 2001.

Frauen gestalten Alter

EFiD (Hrsg.): Arbeitshilfe zum Weitergeben. Hannover, Nr. 2 2011.


Kontakt //

Evangelische Frauen in Württemberg (EFW)
efw(at)elk-wue.de
Telefon 0711 229363-220

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