Der Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau lädt ein zu einer virtuellen Podiumsdiskussion mit verschiedenen Perspektiven auf Mutterschaft. Die Veranstaltung ist der Auftakt zum Projekt Maybe Baby, das FLINTA* die Möglichkeit gibt, sich ein Jahr lang mit der Frage „Will ich ein Kind?“ zu beschäftigen.
Darmstadt, 02. September 2024. Wo kommt unser Mutterbild her? Warum hadern manche Menschen damit, wenn sie vor allem als Mutter wahrgenommen werden? Und was spricht, bei aller kritischen Dekonstruktion, trotzdem dafür, sich bewusst als Mutter zu bezeichnen? Um diese und andere Fragen geht es in der virtuellen Podiumsdiskussion „Maybe Baby: Was heißt eigentlich Mutter sein heute?“, die der Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau gemeinsam mit der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft Familie Hessen (eaf hessen) anbietet. Die Veranstaltung findet statt am Montag, 23. September 2024 von 18-20 Uhr, kostenfreie Anmeldung unter anmeldung(at)evangelischefrauen.de. Den Link zur Veranstaltung (per Zoom) erhalten die Teilnehmenden vorab per E-Mail.
Verschiedene Perspektiven auf Mutterschaft
„Mit der Veranstaltung wollen wir verschiedenen Sichtweisen auf Mutterschaft und den damit verbundenen Erwartungen Raum geben“, sagt Clara Böhme, Referentin Frauen*politik im Landesverband. „Es geht darum, offen darüber zu sprechen, dass gerade an Mütter in unserer Gesellschaft oft unerfüllbare Erwartungen gestellt werden. Obwohl viele Paare sich eine gerechte Verteilung der Sorgearbeit wünschen, bricht das in der Regel mit dem ersten Kind zusammen, auch weil die Strukturen fehlen. Wir wollen an dem Abend vor allem auch darüber sprechen, wie Mutterschaft abseits glorifizierter Idealbilder wirklich aussieht und damit solche unrealistischen Idealbilder aufbrechen.“ Als Podiumsgäste nehmen an der Diskussion teil: Stevie Schmiedel, feministische Beraterin und Genderforscherin; Anna Manon Schimmel, evangelische Pfarrerin und „Wochenendmutter“; Heik Zimmermann, Koordinatorin* im Kompetenzzentrum Transidentität und Diversität und Elternteil, sowie Wiebke Schenter, die als @piepmadame auf Instagram zu feministischer Elternschaft aufklärt.
Sie diskutieren über das hohe Ideal an die Mutterschaft und wie sie selbst damit im Alltag und in ihrer Arbeit umgehen. Mit Anna Manon Schimmel und Wiebke Schenter sind zwei Frauen zu Gast, die tief verwurzelte Tabus herausfordern: Schimmel, die ihre Tochter nur an Wochenenden und in den Ferien sieht, umgekehrt zum Wechselmodell von ungefähr 90 Prozent der getrenntlebenden Eltern. Schenter wiederum klärt auf Instagram nicht nur allgemein über feministische Mutterschaft auf, sondern spricht dabei auch immer wieder über das Thema Regretting Motherhood – dass sie ihre Kinder von Herzen liebt und sich trotzdem nicht noch einmal für Kinder entscheiden würde. Stevie Schmiedel bringt als Genderforscherin umfassendes Hintergrundwissen mit, wie es zu diesem idealisierten Mutterbild überhaupt erst gekommen ist. Und Dank der Expertise von Heik Zimmermann besteht außerdem die Möglichkeit, über die Geschlechterbinarität hinaus zu blicken und sich damit zu beschäftigen, was Elternschaft und Mutterrolle für nichtbinäre und transgeschlechtliche Menschen bedeuten. Moderiert wird die Veranstaltung von Clara Böhme (EFHN) und Franziska Wallenta (eaf hessen).
Die Veranstaltung wird gefördert durch die Partnerschaft für Demokratie Darmstadt im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie Leben.
Weitere Informationen unter www.evangelischefrauen.de/maybebaby.