Haltung zeigen!

Gesprächspapier zum Thema „Prostitution“

Vom 7. bis 24. Oktober 2024 lädt die Stadt Stuttgart ein, über Sexismus und geschlechterspezifische Gewalt im Zusammenhang mit Prostitution nachzudenken. Bei einer Veranstaltungsreihe „Prostitution – Lebensrealitäten in Stuttgart“ können sich Interessierte über die Lebenswirklichkeit von Prostituierten und Sexarbeiterinnen informieren und darüber ins Gespräch kommen.
(Weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe finden Sie hier)

Wir finden es wichtig, dass Prostituierte und Sexarbeiterinnen selbst zu Wort kommen und ihre Bedürfnisse, Forderungen und Träume gehört werden.
Wir sollten gemeinsam darüber nachdenken, welche Botschaft wir in unsere Gesellschaft senden, wenn Frauenkörper zur Befriedigung eines Bedürfnisses wie Ware auf Zeit gekauft werden können. Welches Frauenbild wird dadurch vermittelt? Was bedeutet das für Frauen und Mädchen, die selbstbestimmt und nur einvernehmlich Sex haben möchten?  
Die Bibel bezeugt, dass Gott alle Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen und mit eine unantastbaren Würde ausgestattet hat. Wie ist Prostitution mit diesem biblischen Menschenbild vereinbar?

Deshalb rufen wir dazu auf, nach Wegen und Lösungen zu suchen, die deutlich machen, dass es nicht in Ordnung ist, Frauenkörper zu kaufen. Und die gleichzeitig Prostituierte (die es so oder so immer geben wird) bestmöglich vor jeglicher Form von Gewalt, Ausbeutung und Menschenhandel schützen.

Wir denken, dass dazu ein Perspektivwechsel nötig ist. Wir sollten über ein Sexkaufverbot nachdenken und die Ursachen von Prostitution bekämpfen. Ein solcher Perspektivenwechsel ist ein notwendiger Schritt in eine Welt, in der Männer es nicht als ihr selbstverständliches Recht betrachten, Sexualität von Frauen wie eine Ware zu konsumieren. Es ist ein Schritt auf dem Weg in eine Gesellschaft, in der Mädchen und Frauen gleichberechtigt, selbstbestimmt und frei leben können.

Saskia Ulmer (Geschäftsführerin) und Karin Pöhler (Landesfrauenpfarrerin) für EFW