„Überall und jederzeit kann es passieren, dass Menschen sexualisierte Gewalt erleben.“
„Ich brauche keine Almosen, sondern faire Arbeitsbedingungen und angemessenen Lohn für meine Arbeit."
„Ich möchte, dass Barrieren abgebaut werden und Teilhabe für Menschen mit Behinderung möglich ist.“
Diese Aussagen haben mich ins Herz getroffen. Vermutlich nicht nur mich, sondern viele der annähernd 300 Menschen – überwiegend Frauen – die an Karfreitag mit uns in Stuttgart unterwegs waren. Wir haben von betroffenen Frauen gehört, wie sexualisierte Gewalt, prekäre Beschäftigungsverhältnisse und Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung ihre Lebenswege durchkreuzt haben und wie sich ihr Leben heute anfühlt.
Der Schmerz, der uns in dem Berichteten begegnet ist, hat mich berührt. Ich bin sensibler geworden und will genau hinschauen, wo Strukturen Machtmissbrauch begünstigen, wo Menschen ausgebeutet oder von Teilhabe ausgeschlossen werden. Der Ökumenischer Frauenkreuzweg hat mich ermutigt für gerechte Beschäftigungsverhältnisse und den Abbau von Barrieren einzutreten und dafür, dass Mädchen und Frauen in unserer Gesellschaft sicher leben können.
Dass ich dabei nicht allein bin, nicht an diesem Karfreitag und nicht im Alltag, gibt mir Kraft. Es hat mich getröstet und gestärkt, dass sich mir in den Zumutungen des Lebens der mitleidenden Gott gezeigt hat. Im leidenden Jesus konnte ich die Liebe Gottes spüren, die Menschen hält und durchträgt und ein Trotzdem in uns nährt.
Herzlichen Dank, allen, die diesen Ökumenischen Frauenkreuzweg möglich gemacht haben.