Vermittelnd und Verbindend

Dorothea Bregenzer – wirksam für EFW

Im Dezember des vergangenen Jahres mussten EFW und auch der Weltgebetstag Abschied nehmen von Dorothea Bregenzer.
Frau Bregenzer war eine außergewöhnliche Frau, die mit großem Engagement und persönlichem Einsatz sowohl Bereicherung für EFW als auch den WGT war. Außerdem wird sie immer in Erinnerung bleiben als Hilfe und als vermittelnde Frau in der großen Umbruchphase bis 2005, als aus bis dahin aus den ab und an auch gegensätzlich agierendem Frauenwerk und der Frauenarbeit ein großes Ganzes wurde: die Ev. Frauen in Württemberg. Dieser Prozess war schwierig, gerade auch ob all er unterschiedlichen Interessen, die hier bedient werden wollten, aber auch dank Dorothea Bregenzer konnte ein verlässliches Fundament für die heutige Arbeit der EFW und all der ehrenamtlichen Frauen innerhalb von EFW geschaffen weder.
Wir behalten sie in dankbarer Erinnerung und sind uns nur zu bewusst, dass Menschen wie Dorothea Bregenzer mit ihrer Loyalität und ihrem Rückgrat die Frauen sind, die uns und unsere Arbeit tragen.
An dieser Stelle auch vielen Dank an all diejenigen, die Frau Bregenzer einen würdigen Abschied ermöglicht haben, insbesondere an Bärbel Haug, die uns folgenden Nachruf zur Verfügung gestellt hat:

Nachruf auf Dorothea Bregenzer von Bärbel Haug

Am 5. Dezember 2022 verstarb völlig unerwartet Dorothea Bregenzer. Mit ihr verlieren die Evangelischen Frauen eine Frau, die auf verschiedenen Ebenen prägend tätig war. Pfarrerin Antje Fetzer sagte in ihrer Traueransprache: „Dorothea Bregenzer war ein Mensch mit einer außergewöhnlichen Ausstrahlung. Mit großer Klarheit und spürbarem Selbstbewusstsein gestaltete sie Frauenarbeit auf allen Ebenen: in der Gemeinde, im Kirchenbezirk und bei den Evangelischen Frauen in Württemberg.“
Dorothea Bregenzer wurde 1939 in Herborn geboren. Sie studierte Germanistik und Theologie in Frankfurt, Mainz und Bonn. Dort lernte sie Martin Bregenzer kennen, 1966 heirateten sie. Die Entscheidung zu heiraten bedeutete damals den Verzicht auf eine eigene Berufstätigkeit als Pfarrerin. Diese Entscheidung hat sie nie infrage gestellt.
Jahrzehnte lang war sie in verschiedenen Kirchengemeinden ehrenamtlich tätig: sie leitete Frauengruppen, inszenierte Schattenspiele, entwickelte zusammen mit anderen Frauen liturgische Nachtwanderungen, die eine große Resonanz fanden, auf Landesebene und auch auf EKD-Ebene. Der Weltgebetstag war ihr ein Herzensanliegen und es gelang ihr, viele zu beteiligen.
1995 wurde sie in den Landesarbeitskreis des Frauenwerks der Evangelischen Landeskirche gewählt, zeitweise war sie zweite Vorsitzende. Damals war sie bereits Bezirksvertreterin der Frauenarbeit. Für die Fusionsverhandlungen von Frauenarbeit und Frauenwerk war sie unverzichtbar, da sie in beiden Organisationen beheimatet war. Sie hat maßgeblich die Neuorganisation der Evangelischen Frauen in Württemberg mitgestaltet. Ihre klaren Ansagen gegenüber finanziellen Kürzungsabsichten des Oberkirchenrats waren richtungsweisend.
Feministische Theologie war ihr Thema. Wo immer Frauen benachteiligt wurden oder z.B. sprachlich nur „mitgemeint“ waren, griff sie ein.
Dorothea Bregenzer hatte einen untrüglichen Gerechtigkeitssinn, und sie ließ sich nichts vormachen. Und wenn es ganz hoch herging oder kritisch wurde, half sie manchmal mit umwerfendem Humor weiter.
Ich habe ihren Weitblick, ihre freundliche und vermittelnde Art bewundert.
Sie war ein Segen für die Evangelischen Frauen in Württemberg.