zum Lesen, Meditieren, Erfreuen
zum Hinterfragen, den Horizont weiten, als Impuls
zum Genießen und mit auf den Weg nehmen
zum Teilen und darüber ins Nachdenken und Gespräch kommen
In unseren Schreibwerkstätten entstehen wunderbare Texte. Diese stellen wir für Pilgerinnen und Begleiterinnen zur Verfügung. In den verschiedenen Kategorien findest du unterschiedliche Texte. Du darfst sie gerne mit Verweis auf das Projekt und die Autorin nutzen. Unsere Autorinnen konnten selbst entscheiden mit welchem Namen/Pseudonym und Angaben sie genannt werden möchten.
In unserem Leben, auf unseren Wegen haben wir viele Begegnungen. Solche mit uns vertrauten Personen, die Freundin sind oder werden. Solche mit Anderen, die fremd bleiben oder vertraute werden. Solche mit Gott, die bei uns ist auf jedem Schritt. Solche welche nicht in Worte gefasst werden können. Das Ringen darum ist in den Texten dazu lesbar.
Was heißt „Pilgern“ eigentlich für mich? Wodurch unterscheidet es sich von Wandern? Welche Erfahrungen mache ich dabei?
Diese Fragen haben Frauen in ihren Texten aufgegriffen. Ließ selbst und lass dich ein auf diese ganz besondere Reise.
Unsere Schreibwerkstatt „Meine Sehnsucht ist größer“ ist inspiriert von einem Text von Augustinus. „Das unruhige Herz ist die Wurzel der Pilgerschaft“ bildet den Beginn der Schreibwerkstatt. Zudem hören die Teilnehmerinnen den Opus 102 von Felix Mendelssohn Bartholdy in Ausschnitten.
Das unruhige Herz ist die Wurzel der Pilgerschaft
von Augustinus
Das unruhige Herz ist die Wurzel der Pilgerschaft.
Im Menschen lebt die Sehnsucht,
die ihn hinaustreibt aus dem Einerlei des Alltags
und aus der Enge seiner gewohnten Umgebung.
Immer lockt ihn das Andere, das Fremde.
Doch alles Neue, das er unterwegs sieht und erlebt,
kann ihn niemals ganz erfüllen.
Seine Sehnsucht ist größer.
Im Grunde seines Herzens
sucht er ruhelos den ganz Anderen,
und alle Wege, zu denen der Mensch aufbricht,
zeigen ihm an,
dass sein ganzes Leben ein Weg ist, ein Pilgerweg zu Gott.
Ein großes Thema beim Pilgern ist natürlich das Gehen. Aber wir gehen nicht nur auf physischen Wegen. Auch spirituell und geistlich gehen wir Wege. Welche Wege das für unsere Autorinnen sein können und welche Erfahrungen sie beim Gehen gemacht haben, kannst du hier lesen.
In der Schreibwerkstatt, in der auch ein Abschnitt der Etappe 005 gepilgert wurde, haben die Teilnehmerinnen sich von einem Gedicht von Antonio Machado inspirieren lassen.
Der Band "Campos de Castilla" (1917) von Antonio Machado (spanischer Lyriker) enthält 53 kurze Gedichte, die mit römischen Zahlen nummeriert sind.
XXIX
Wanderer, deine Spuren sind
der Weg, und sonst nichts;
Wanderer, es gibt keinen Weg,
der Weg entsteht im Gehen.
Im Gehen entsteht der Weg,
und wenn man den Blick zurückwirft,
sieht man den Pfad, den man
nie wieder betreten wird.
Wanderer, es gibt keinen Weg,
nur Kielwasser im Meer.
Beim Pilgern sind wir in der Natur unterwegs und haben ein ganz besonderes Auge für diese. Gottes Schöpfung bekommt somit eine ganz neue Bedeutung. Das Auge für die kleinen und die ganz großen Dinge wird geschärft. Was wir dabei alles sehen und entdecken können, beschreiben diese Texte.
Dass wir auf einem Weg wie PILGER.SCHÖN ganz besonderen Frauen begegnen, das ist klar. Was diese Frauen jedoch in uns bewegen und berühren können, das darf jede für sich selbst herausfinden. Diese Texte wurden von Frauenpersönlichkeiten inspiriert.
Die Teilnehmerinnen der Schreibwerkstatt in Wernau pilgerten einen Abschnitt der Etappe 005. Als sie die Ottilienkapelle in Plochingen betraten, hüllten Orgelklänge sie ein: Der Organist übte gerade. Er spielte weiter, während die Pilgerinnen in ihre Weg-Notizen schrieben. Zum Schluss sangen alle gemeinsam.
Blauäugig ins Blaue.
(Aoi-no-ki)
Humor ist der Humus des Lebens.
(Brenda, Balingen)
Ich möchte sein wie niemand andere.
Eines Tages werde ich wissen, wer ich bin.
Der Wirklichkeit ins Auge schauen,
Entscheidung treffen, riskieren, dass sie falsch ist.
(Gudrun Vogel, 72 Jahre, Bad Cannstatt)
Ich bin eine Lernende auf dem Weg meines Lebens.
Rückschritte werden zu Fortschritten.
Wege ins Licht führen durch die Dunkelheit.
(Simone Hertle, 57 Jahre)
Umwege halten alles im Fluss, auch wenn sie mühsam sind.
Im Sein ist man nicht allein.
(Yve)
Alina Köder
Projektreferentin Frauenpilgerweg
efw(at)elk-wue.de
Telefon 0711 229363-220